So gelingen überzeugende Impfgespräche
Die richtige Kommunikation ist der Schlüssel.
- Das Prinzip der Positiven Beachtung der Person für eine gelingende Patientenkommunikation: Zu 90 % geht es in jeder Kommunikation um die pos. Beachtung der Person und zu 10 % um die Sache, um die es zu gehen scheint.
- Die „Ja-Spirale“ aus dem kommunikativen Schatzkästchen: Wenn im Laufe des Arzt-Patienten-Gesprächs bereits 3 Fragen mit „Ja“ beantwortet wurden, so wird der Patient zu 80 % die 4te Frage auch mit „Ja“ beantworten.
Gesundheitsmanagement der MFAs im Überblick1
- Impfstatus erfassen und überprüfen
- Individuellen Impfplan erstellen
- Informationsmaterial aushändigen und besprechen
- Zum Impfen motivierenÜber gesundheitliche Risiken informieren
- Impfpass und Impfstoff vorbereiten
- Qualifizierte MFAs: Durchführung der Impfung
Aufklärungsgespräch nach STIKO2 : Was sollten Sie ansprechen?
Gemäß der STIKO gehört die Aufklärung mit zur ärztlichen Impfleistung. Der Patient ist über die zu verhütende Krankheit und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Desweiteren sollte über den Nutzen, Kontraindikationen, die Durchführung, den Schutzbeginn und die Schutzdauer sowie über Auffrischtermine aufgeklärt werden. Auch das Verhalten nach der Impfung und mögliche unerwünschte Wirkungen sollten besprochen werden. Aufklärungsblätter können ein Gespräch ergänzen, aber nicht ersetzen.
Impfstoffarten: Wer mit was und wann nach STIKO geimpft werden kann1
Lebendimpfstoffe |
Inaktivierte Impfstoffe |
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► Dauerhafter Schutz ► Vorsicht bei Grunderkrankungen, Schwangerschaft ► Administration untereinander gleichzeitig oder im Abstand von 4 Wochen ► Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Gelbfieber, Influenza (nasal), Rotavirus (oral), Typhus (oral), Poliomyelitis (oral) |
► Mehrfach impfen, Schutz zeitlich begrenzt ► Entscheidung bei Grunderkrankungen (schwacher Schutz) und Schwangerschaft (fehlende Studien) ► Administration untereinander möglich, aber auch mit Lebendimpfstoffen beliebig kombinierbar ► Cholera (oral). Diphterie, FSME, Herpes Zoster, Hep.A u.Hep. B, HPV, Influenza, Japanische Enzephalitis, Meningokokken, Pertussis, Pneumokokken, Poliomyelitis, Tetanus, Tollwut, Typhus (parenteral) |
Lebendimpfstoffe ► Dauerhafter Schutz |
Inaktivierte Impfstoffe ► Mehrfach impfen, Schutz zeitlich begrenzt |
Bei Pertussis empfohlen: Nestschutz durch maternale Immunisierung
Generell werden kaum Antikörper gegen Pertussis während der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind übertragen3,4. Säuglinge weisen dementsprechend bis zur Grundimmunisierung eine Schutzlücke auf.2 Noch dazu kommt, dass nur ca. 42% der Erwachsenen gegen Pertussis geimpft sind und somit auch potentielle Überträger der Erkrankung sein können5. Im Zuge dessen empfiehlt die STIKO:
- Impfung von Schwangeren gegen Pertussis (Tdap-Impfstoff) im 3. Trimenon in jeder Schwangerschaft6 , unabhängig von Vorimpfungen oder Vorerkrankungen, um einen Antikörper-Transfer über die Plazenta auf den Fötus zu generieren3,4
- Impfung enger Haushaltskontakte eines Neugeborenen (alle 10 Jahre)6
- Impfung von Personal im Gesundheitswesen und in Gemeinschaftseinrichtungen (alle 10 Jahre)5
Referenzen
FSME: Frühsommermeningoenzephalitis, IgG: Immunglobulin G, MFA: Medizinische Fachangestellte; STIKO: Ständige Impfkommission, Tdap: Tetanus, Diphtherie, Pertussis
1. Epid. Bull. 34/2019.
2. Epid. Bull. 34/2020.
3. Palmeira et al., Clin Dev Immunol 2012;2012:985646.
4. Chu et Englund, Clin Infect Dis 2014 Aug 15;59(4):560-8 .
5. Epid. Bull. 47/2020;
6. Epid. Bull. 13/2020