Häufige Fragen, kompakte Antworten

Impfen in der Apotheke

18. März 2025
Lesedauer: 5 Min.
Grafik von einem Finger, der auf einen Q&A-Button zeigt
  • Was ist die STIKO?

    Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges und ehrenamtlich tätiges Expertengremium, das für Deutschland die Evidenz-basierende Impfempfehlungen erstellt. Der Fokus liegt dabei auf dem individuellen Nutzen als auch auf dem Nutzen für die gesamte Bevölkerung.

  • Wo findet man die aktuellen Impfempfehlungen?

    Die STIKO veröffentlicht jedes Jahr im Januar ihre Impfempfehlungen im Epidemiologischen Bulletin Nr. 4 des Robert Koch-Institutes. Bei Notwendigkeit können im laufenden Jahr auch entsprechende Aktualisierungen erfolgen.


    Quelle: Epid Bull 2025;4:1- 75 | DOI 10.25646/12971.3

  • Welche Impfungen dürfen in der Offizin durchgeführt werden?

    Bei entsprechender Berechtigung dürfen Apotheker nach §20c Infektionsschutzgesetz (IfSG) Personen gegen Influenza/Virusgrippe impfen, die 18 Jahre und älter sind. Gegen SARS-CoV-2 (COVID-19) dürfen in der Apotheke Personen ab dem Alter von 12 Jahren geimpft werden. Ziel der Impfung in der Apotheke ist die Verbesserung der Impfquoten.

     

    Quelle: IfSG §20c; https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__20c.html

  • Welche Voraussetzungen sind zum Impfen in der Apotheke erforderlich?

    Die rechtlichen Grundlagen finden sich in der Apothekenbetriebsordnung (ApoBetrO § 35a) und dem Infektionsschutzgesetz (IfSG § 20c). Zur Impfung berechtigt sind Apotheker, wenn sie entsprechend erfolgreich ärztlich geschult sind und sie die Schutzimpfungen für eine öffentliche Apotheke, zu deren Personal sie gehören, durchführen. Für die Impfung muss eine geeignete Räumlichkeit vorhanden sein, die die Privatsphäre des zu Impfenden schützt und die Möglichkeit zu Maßnahmen bei Sofortreaktionen bietet. Für die entsprechende Schulung wurde ein Mustercurriculum erstellt, das aus einem Selbstlernteil und einem praktischen Teil besteht. Es umfasst einen zeitlichen Gesamtumfang von 14 Fortbildungseinheiten a 45 Minuten.

    Daneben muss eine gültige Qualifikation als Ersthelfer vorliegen.

     

    Quelle:
    IfSG §20c; https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__20c.html

    abda.de: Schutzimpfungen in Apotheken

    abda.de: LL_Schutzimpfungen_Apotheke.pdf

    Curriculum

  • Dürfen Pharmazeutisch-technische Assistent*innen (PTA) impfen?

    Aufgrund der rechtlichen Vorgaben sind PTA nicht zur Durchführung von Impfungen berechtigt; sie können allerdings bei der Vorbereitung der Impfung mitwirken.

  • Wie und in welchem Umfang muss die Impfaufklärung erfolgen?

    Eine Impfaufklärung ist zwingend erforderlich und muss mündlich erfolgen. Durch den Einsatz eines Aufklärungsbogens kann dies deutlich erleichtert und effizient unterstützt werden. Die Aufklärung beinhaltet Informationen über die zu verhütende Infektion und den Nutzen der Impfung, den Impfstoff und die Durchführung der Impfung, Empfehlungen und Verhaltensmaßnahmen nach der Impfung und der Hinweis auf mögliche lokale oder Allgemeinreaktionen nach der Impfung. 

    Aufklärungsbögen sind verfügbar über das DAP, das RKI oder das Deutsche Grüne Kreuz.

     

    Link zum RKI Aufklärungsbogen Influenza

    Link zum RKI Aufklärungsbogen COVID-19

    Link zum Grünen Kreuz: Aufklärungsbögen | Deutsches Grünes Kreuz e.V.

  • Wie erfolgt die Meldung von Nebenreaktionen?

    Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind zwar sehr selten, können aber auftreten. Nach § 6; Abs.1 ist der Verdacht einer über das übliche Maß hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung namentlich zu melden. Mögliche Meldewege sind über die Arzneimittelkommission der Apothekerschaft, das Paul Ehrlich Institut (PEI), die Gesundheitsämter oder die Pharmazeutischen Hersteller möglich.

     

    Link zum online Meldeportal des PEI

     

  • Wo kann man die Lieferbarkeit von Impfstoffen abfragen?

    Lieferengpässe bei Impfstoffen können auf der Internetseite des Paul Ehrlich Institutes (PEI) überprüft werden. Die STIKO kommuniziert dabei auch, welche Alternativen Impfstoffe genutzt werden können.

     

    Links: 

    Internetseite des PEI

    Internetseite RKI

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